Wie bleibt mein Unternehmen in der KI-Suche sichtbar?
Die Art und Weise, wie Nutzer online Informationen suchen, befindet sich im Umbruch. Mit der Einführung KI-gestützter Suchfunktionen wie Googles „AI Overviews“ und der zunehmenden Nutzung von Plattformen wie ChatGPT, Perplexity oder auch TikTok als Suchmaschine, erleben wir eine fundamentale Veränderung im Suchverhalten. Dieser Beitrag analysiert, wie sich die Suchmaschinenoptimierung (SEO) weiterentwickelt und welche Strategien Unternehmen anwenden müssen, um in der KI-Suche erfolgreich zu sein.
Was verändert sich durch die KI-Suche für Unternehmen?
Die klassische organische Suche, bei der Nutzer auf eine Liste von Links klicken, wird durch direkte KI-Antworten ersetzt. Googles „AI Overviews“ nutzen das Gemini-Modell, um Antworten direkt in der Suchmaske zu liefern. Diese Entwicklung reduziert den Klickbedarf auf externe Webseiten drastisch. Bei Suchanfragen mit AI Overviews klicken rund 30 % weniger Nutzer auf die Suchergebnisse als noch im Vorjahr.
Eine Untersuchung von Ahrefs bestätigt dies mit einem Rückgang der organischen Klickrate um durchschnittlich 34,5 % bei informativen Keywords. Besonders drastisch trifft es Publisher: Die MailOnline verzeichnete einen Rückgang der Klickrate um bis zu 56 %, wenn ihre Inhalte unterhalb von AI Overviews angezeigt wurden.
Für Unternehmen im Mittelstand bedeutet das: Der bisherige Erfolgsfaktor ‚organischer SEO-Traffic‘ gerät massiv unter Druck. Wenn Google Antworten direkt in der Suche liefert und Nutzende kaum noch klicken, verlieren selbst Top-Rankings ihre Wertschöpfung. Wer bislang maßgeblich auf SEO-Traffic gesetzt hat – etwa für Leadgenerierung, Shopverkäufe oder Content-Marketing – steht vor einer strategischen Zäsur. Das Geschäftsmodell, Sichtbarkeit in Klicks und dann in Umsatz zu verwandeln, ist akut bedroht.
Wie muss ich Content für die KI-Suche optimieren?
Unternehmen müssen daher dringend umdenken: weg von reiner SEO-Optimierung, hin zu einem ganzheitlichen Ansatz mit Markenbildung, kanalübergreifender Content-Präsenz und höherem Wiedererkennungswert. Nur wer auf mehreren Ebenen sichtbar bleibt, sichert langfristig seine digitale Existenz.
Die Rolle der „Search Journey“
Mit der Einführung von KI-gestützten Suchsystemen verschiebt sich der Fokus von einmaligen Suchanfragen hin zu sogenannten „Search Journeys“. Google versteht die Suche zunehmend als fortlaufenden Prozess: Nutzer verfeinern ihre Fragen, folgen thematischen Pfaden oder reagieren auf vorgeschlagene Folgefragen der KI.
Für Marketer bedeutet das: Inhalte müssen anschlussfähig sein. Es reicht nicht mehr, nur ein Thema isoliert zu behandeln. Stattdessen sollten Inhalte gezielt mit verwandten Fragen, ergänzenden Themen und praxisorientierten Tipps erweitert werden. Gut strukturierte Inhalte mit internen Verlinkungen zu weiteren Aspekten der „Reise“ – etwa vom Informationsbedürfnis bis zur Produktauswahl – erhöhen die Sichtbarkeit über mehrere Kontaktpunkte hinweg.
Für den Mittelstand bietet das die Chance, sich strategisch entlang der Customer Journey zu positionieren: Wer in allen Phasen – von der Problemerkennung über die Lösungssuche bis zur Entscheidungsunterstützung – präsent ist, bleibt dauerhaft relevant.
Strategische Trennung von Content-Arten
Nicht jeder Content-Typ eignet sich gleich gut für KI-Suchergebnisse. Informationsgetriebene Inhalte wie Ratgeber, Erklärungen oder How-Tos sind besonders KI-kompatibel. Dagegen sind Conversion-orientierte Seiten wie Produkt- oder Preisseiten weniger relevant für generative KI-Antworten – sie sind weiterhin für klassische Navigation wichtig. Unternehmen sollten daher klar zwischen Traffic-zielenden Inhalten und transaktionalem Content unterscheiden.
Verlinkung zwischen KI-Content und Conversion-Seiten
Eine effektive SEO-Strategie nutzt informativen KI-Content als Einstiegspunkt und leitet Nutzer gezielt auf relevante Produkt-, Dienstleistungs- oder Angebotsseiten weiter. So entsteht ein strategischer Funnel: Sichtbarkeit über informativen Content – und Umsatz durch konvertierenden Content.
Content-Bündelung und Themencluster
Die künstliche Intelligenz bevorzugt strukturierte, thematisch fokussierte Inhalte. Unternehmen sollten daher Themencluster aufbauen, in denen zentrale „Knotenpunkt-Inhalte“ (Pillar Pages oder Cornerstones) einzelne Aspekte eines Themas bündeln und auf untergeordnete Detailseiten verlinken. So entsteht ein semantisch starkes Netz, das Relevanz und Autorität signalisiert.
Multiformat-Content kombinieren
Um KI-Systemen ein umfassendes Inhaltsbild zu liefern, sollten verschiedene Formate kombiniert werden. Texte, eingebettete Videos, Infografiken und sogar Podcasts auf einer Seite erhöhen die Chance, als vielseitige und qualitativ hochwertige Antwortquelle zu gelten.
Prompt-orientiertes Content Design
KI-Suchen basieren oft auf Sprachprompts. Daher ist es sinnvoll, Inhalte gezielt so zu gestalten, dass sie typische Fragen antizipieren („Wie funktioniert…“, „Was ist der Unterschied zwischen…?“) und direkt beantworten. Eine klare Frage-Antwort-Struktur sowie das Einbauen von Prompt-Mustern stärkt die Auffindbarkeit in KI-Antworten.
Multi-Channel-Strategie für effiziente KI-Suche
Klar ist : Google verliert die Dominanz über den Suchmarkt! Die Suche wird immer fragmentierter. Daher reicht die Sichtbarkeit der Webseite auf Google allein nicht mehr aus. Erfolgreiches Marketing muss dort stattfinden, wo sich Zielgruppen informieren, unterhalten und inspirieren lassen – über verschiedene Kanäle hinweg. Die Zeit einer einer durchdachten Multi-Channel-Strategie an – aus der Suchmaschinen-Optimierung muss eine Suchplattform-Optimierung werden!
Eine effektive Strategie berücksichtigt die spezifischen Anforderungen und Formate unterschiedlicher Kanäle. Ziel ist es, über alle Berührungspunkte hinweg präsent und auffindbar zu sein – sei es über Google, TikTok, Instagram, YouTube oder LinkedIn. Nutzererwartungen unterscheiden sich je nach Kanal. Deshalb müssen Inhalte nicht nur mehrfach, sondern jeweils format- und zielgruppenadäquat produziert werden. Die Frage: Wie schaffe ich es, dass meine Zielgruppen mich auf verschiedenen Plattformen entdecken?

Warum Social Search wichtiger wird
Ein zentraler Aspekt einer Multi-Channel-Strategie ist das wachsende Gewicht von Social Search – also der Suche nach Informationen über soziale Netzwerke statt klassische Suchmaschinen. Plattformen wie TikTok, YouTube, Reddit oder Pinterest dienen dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern werden aktiv genutzt, um Produkte zu entdecken, Erfahrungen auszutauschen oder Empfehlungen einzuholen.
TikTok steht beispielhaft für diese Entwicklung: Über 60 % der Generation Z nutzen die Plattform gezielt für Suchanfragen. Gesucht wird dort nicht nur nach Fakten, sondern nach authentischen Erfahrungen, Bewertungen und visuell erzählten Problemlösungen.
Auch YouTube spielt eine zentrale Rolle als Suchmaschine: Viele Nutzerinnen und Nutzer – gerade in jüngeren Zielgruppen – suchen dort nach Anleitungen, Tutorials, Produkttests oder Erfahrungsberichten. 62 % der deutschen Bevölkerung nutzen YouTube mindestens gelegentlich gezielt als Suchmaschine für Fragestellungen und Themen, die sie interessieren.
YouTube vereint damit die Funktionen von klassischer Video-Plattform und informationsgetriebener Suchmaschine, was es zu einem unverzichtbaren Kanal für Content-Strategien macht. Für Unternehmen bedeutet das: Sichtbarkeit entsteht nicht mehr nur durch Suchmaschinenrankings, sondern durch Community-Relevanz, Content-Resonanz und algorithmisch begünstigte Präsenz.
Wie baue ich eine Social Search Strategie auf
Um in der Social Search sichtbar zu werden, empfiehlt sich eine gezielte Strategie, die auf Authentizität, Nutzwert und Relevanz basiert. Besonders wirksam sind Videos, die reale Erfahrungen oder pragmatische Problemlösungen zeigen – etwa in Form von How-tos, Erfahrungsberichten oder direkten Tipps aus der Praxis.
Wichtig ist dabei eine visuelle Sprache, die nahbar und glaubwürdig wirkt, anstatt auf überproduzierte Werbebilder zu setzen. Entscheidend ist das Storytelling: Inhalte, die echte Geschichten erzählen, Einblick geben oder persönliche Perspektiven zeigen, schaffen Vertrauen und erhöhen die Interaktion. So entsteht Content, der nicht nur gefunden, sondern auch gern konsumiert und geteilt wird.
Konkrete Schritte für Unternehmen:
- Zielgruppenanalyse je Kanal
- Redaktionspläne mit Formatvariationen (Text, Video, Story)
- Performance-Monitoring über alle Plattformen hinweg
- Interne Verantwortlichkeiten und Ressourcen klären
Eine Multi-Channel-Strategie erfordert auch organisatorische Anpassungen: redaktionelle Planung, kanalübergreifende Workflows, zentrale Guidelines und klare Verantwortlichkeiten.
Konkrete Schritte für Unternehmen:
- Zielgruppenanalyse je Kanal
- Redaktionspläne mit Formatvariationen (Text, Video, Story)
- Performance-Monitoring über alle Plattformen hinweg
- Interne Verantwortlichkeiten und Ressourcen klären
Eine Multi-Channel-Strategie erfordert auch organisatorische Anpassungen: redaktionelle Planung, kanalübergreifende Workflows, zentrale Guidelines und klare Verantwortlichkeiten.
Video-First als strategischer Hebel für KI-SEO
Videos zählen heute zu den wirkungsvollsten Formaten im digitalen Marketing – nicht nur, weil sie bei Nutzer:innen beliebt sind, sondern weil sie auch von KI-Systemen besonders gut ausgewertet werden können. Sie eignen sich hervorragend, um komplexe Inhalte anschaulich zu erklären, Emotionen zu transportieren und die Verweildauer auf Webseiten zu erhöhen. Genau diese Faktoren sind entscheidend für die Bewertung durch moderne Suchmaschinen.
Plattformen wie YouTube, TikTok oder auch die Video-Ergebnisse innerhalb von Google zeigen: Videoinhalte haben eine hohe Sichtbarkeit, etwa über Thumbnails in den Suchergebnissen. Gleichzeitig können KI-Systeme Videos immer besser „verstehen“ – dank Transkripten, Zeitmarken (Timestamps) und Bildinhalten. Hinzu kommt, dass YouTube und TikTok eigene, leistungsstarke Suchalgorithmen besitzen, über die sich Sichtbarkeit auch unabhängig von Google aufbauen lässt.
Darüber hinaus ergänzen Videos klassische Textinhalte ideal. Sie erhöhen das Vertrauen in Inhalte, schaffen ein dynamischeres Nutzererlebnis und stärken langfristig die Markenwahrnehmung.
Fazit: Sichtbarkeit in der KI-Suche sichern
KI verändert die Spielregeln der organischen Suche. Wer heute Sichtbarkeit will, muss über klassische SEO hinausdenken. Es braucht Inhalte mit Tiefe, Struktur und Medienvielfalt. Plattformdenken, Videoformate und strategisches Verlinken sind zentrale Erfolgsfaktoren.
Empfehlungen:
- Auditiere bestehende Inhalte auf KI-Tauglichkeit
- Etabliere kanalübergreifende Redaktionsprozesse
- Baue interne Kompetenz für Video & Multiformat-Content auf
- Denke Inhalte von der Nutzerfrage und nicht vom Keyword her
Wer jetzt handelt, sichert sich Sichtbarkeit für die nächste Generation der Suche.
FAQ: KI-SEO für kleine und mittlere Unternehmen
Wie kann ich KI-SEO in meinem Unternehmen umsetzen?
Du solltest dich auf inhaltliche Relevanz, Frage-Antwort-Formate und strukturierte Inhalte konzentrieren. Beginne mit einer Zielgruppenanalyse, erstelle Inhalte, die typische Kundenfragen beantworten, und nutze Formate wie FAQ, How-Tos oder kurze Videos. Wichtig ist es, nicht nur für Google zu optimieren, sondern auch für Plattformen wie TikTok, YouTube oder LinkedIn.
Welche Inhalte funktionieren besonders gut für KI-Suchen?
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KI bevorzugt Inhalte mit klarem Mehrwert, logischem Aufbau und semantischer Tiefe. Besonders geeignet sind:
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Ratgeber-Artikel („Wie funktioniert…“)
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Problemlösungen („Was tun, wenn…“)
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Vergleiche („Was ist der Unterschied zwischen…“)
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Videoerklärungen mit Transkripten
Ist klassische SEO damit überflüssig?
Nein – klassische SEO ist weiterhin die Grundlage, aber sie reicht nicht mehr allein aus. Technisches SEO, Ladezeiten und Meta-Daten bleiben wichtig, doch entscheidend sind jetzt Mehrwert, Nutzernähe und Formatvielfalt. KI-Systeme bewerten Inhalte stärker kontextbasiert und nutzen Prompt-Logik statt nur Keywords.
Wie kann ich mit kleinem Budget für KI-Sichtbarkeit sorgen?
- Setze auf authentische Inhalte und kostenlose Tools: Tools wie ChatGPT für Texterstellung und Themenrecherche, Plattformen wie Canva für Infografiken
- YouTube & TikTok als Suchkanäle nutzen
Wichtig: Lieber regelmäßig einfache, nützliche Inhalte veröffentlichen als auf Perfektion zu warten.
Welche Kanäle sind für KMU im Zeitalter der KI-Suche besonders wichtig?
Neben Google werden vor allem TikTok, YouTube, LinkedIn (für B2B) und Pinterest (für visuelle Branchen) relevant. Jedes Netzwerk hat eigene Suchlogiken – Inhalte sollten kanalspezifisch und nutzerzentriert gestaltet werden.
Was sind schnelle erste Schritte zur Optimierung?
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Bestehende Inhalte auf Frageformate & Struktur prüfen
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Neue Inhalte entlang typischer Kundenfragen entwickeln
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Ein kurzes Video zum wichtigsten Thema aufnehmen
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Interne Verlinkung zwischen Wissens- und Produktseiten aufbauen
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Kanäle priorisieren: Wo ist meine Zielgruppe wirklich aktiv?