5 Schritte für eine Video Content Strategie
„Wir sollten mal ein Video machen.“ – Dieser Satz fällt in unzähligen Unternehmen. Oft gut gemeint. Manchmal sogar mit Budget hinterlegt. Und am Ende? Entsteht ein Einzelvideo. Vielleicht ein Imageclip, vielleicht ein Testimonial, vielleicht ein Social-Media-Post. Nett. Aber verpufft. Keine Wirkungskette, kein roter Faden, kein strategischer Unterbau.
Dabei kann Video so viel mehr. Und genau darum geht’s in diesem Beitrag: Wie du mit einer klaren Strategie aus vereinzelten Video-Ideen eine durchdachte Kommunikationsarchitektur baust – die nicht nur kreativ ist, sondern Ergebnisse bringt. Fünf Schritte reichen dafür aus. Und ein bisschen Mut, die Perspektive zu wechseln: weg vom Format, hin zum Ziel.
Schritt 1: Ausgangslage klären – und ein echtes Ziel setzen
Bevor irgendwer auf „Record“ drückt, muss klar sein: Warum machen wir das eigentlich? Was genau soll dieses Video erreichen? In vielen Unternehmen wird zuerst über Kanäle gesprochen – Instagram, LinkedIn, YouTube – bevor überhaupt definiert ist, worum es inhaltlich geht. Dabei ist genau das der falsche Einstieg.
Ein strategischer Ansatz beginnt nicht beim Kanal, sondern bei der Ausgangslage. Wer sind wir? Was macht der Wettbewerb? Welche Zielgruppen wollen wir erreichen – und was bewegt diese Menschen wirklich? Ohne diese Klarheit ist jedes Video ein Schuss ins Dunkle.
Und dann geht es um Ziele. Nicht weichgespült, sondern konkret. Mehr Leads? Höhere Markenbekanntheit? Unterstützung bei der Mitarbeiterbindung? Je klarer das Ziel, desto besser lässt sich ein Video darauf zuschneiden. Denn ein Video, das alles können soll, kann am Ende meist gar nichts.
Schritt 2: Themen denken – nicht Formate
Es passiert oft und überall: Ein Team beschließt, „mehr Video“ zu machen. Die Plattformen sind bekannt, die Technik steht bereit – aber dann kommt die Frage: Was genau soll eigentlich erzählt werden? Die Antwort liegt nicht im Format, sondern im Thema. Es geht nicht darum, was auf Instagram gut aussieht. Sondern darum, welches Thema aus Unternehmenssicht wichtig ist – und wie man es über Video emotional greifbar macht.
Ein gut gemachtes Video funktioniert nicht isoliert. Es ist Teil eines größeren Zusammenhangs. Im besten Fall ist es eingebettet in eine Kampagne oder einen Themensprint – und ergänzt andere Inhalte wie Blogartikel, Infografiken oder Interviews. Video wird dann nicht zur Ausnahme, sondern zum Verstärker. Und genau das ist der Trick: Nicht nach dem Format fragen, sondern nach der Story. Was soll erzählt werden – und für wen?
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Mehr InformationenSchritt 3: Struktur statt Zufall – eine Strategie entwickeln
Wenn das Thema klar ist, geht’s ans Eingemachte: Wie sieht der Plan aus? Wer produziert was, wann, wo und wie oft? Strategie bedeutet nicht, ein großes Konzeptpapier zu schreiben. Strategie bedeutet, Struktur reinzubringen.
Ein kluger Weg ist die Arbeit mit unterschiedlichen Video-Typen. Große Aufhänger – sogenannte Hero-Videos – eignen sich für Markenbildung oder Kampagnenstarts. Regelmäßige Formate wie Interviews, Behind-the-Scenes oder FAQ-Clips sorgen für Sichtbarkeit und Wiedererkennung. Und dann gibt es Help-Videos, die ganz konkret weiterhelfen, zum Beispiel bei Produktfragen oder Anwendungen.
Wichtig ist, dass alle Formate aufeinander einzahlen. Wer ein Produkt-Launch-Video plant, sollte auch daran denken, gleich ergänzende Clips zu konzipieren: kleine Teaser, How-tos, Erfahrungsberichte. So entsteht ein Video-Ökosystem – statt vereinzelter Versuche.
Auch bei der Frage, wo ein Video am besten aufgehoben ist, braucht es Struktur. LinkedIn funktioniert anders als YouTube. Und ein internes Video für die Belegschaft hat ganz andere Anforderungen als ein öffentliches Recruiting-Video. Die Strategie entscheidet, nicht der Zufall.
Schritt 4: Produktion mit Augenmaß – Qualität, die passt
Jetzt wird’s praktisch. Denn irgendwann muss das Video ja auch wirklich entstehen. Und hier lauert die nächste Falle: der Anspruch, alles perfekt machen zu wollen. Hochglanz, großes Set, große Crew. Dabei muss nicht jedes Video ein Oscar-Anwärter sein.
Was zählt, ist die Passung zur Zielgruppe. Wer junge Talente ansprechen will, darf auch mal mit Smartphone und Authentizität arbeiten. Wer CEO-Statements produziert, braucht vielleicht mehr Ernsthaftigkeit und saubere Schnitte. Aber beides kann mit überschaubarem Aufwand funktionieren – wenn man die Inhalte gut vorbereitet.
Clever ist, gleich von Anfang an mitzuplanen, wie sich ein Video weiterverwerten lässt. Ein längerer Clip kann als Short für Social Media funktionieren. Ein Interview kann in Snippets zerlegt werden. Wer so denkt, spart Ressourcen – und erhöht gleichzeitig die Reichweite.
Und noch was: Gute Produktion bedeutet auch, klare Zuständigkeiten zu klären. Wer brieft, wer gibt frei, wer stellt sicher, dass das Video auch wirklich zum Ziel passt? All das sollte nicht im Prozess entstehen, sondern vorher geklärt sein.
Schritt 5: Veröffentlichen – und daraus lernen
Ein Video ist keine Einwegmaßnahme. Wenn es online geht, beginnt erst der spannende Teil. Nämlich die Frage: Wie wirkt es? Wer schaut es? Wie lange? Reagieren die Leute? Passiert das, was passieren soll?
Hier braucht es keine Bauchgefühle, sondern Daten. Watch-Time, Click-Through-Rates, Kommentare – alles Hinweise darauf, wie gut die Inhalte ankommen. Aber auch qualitative Rückmeldungen zählen. Was sagt der Vertrieb? Wie reagiert HR? Werden Fragen besser verstanden, Bewerbungen besser qualifiziert, Produkte schneller erklärt?
Ein gutes Team setzt sich nach jeder Veröffentlichung kurz zusammen – schaut sich die Ergebnisse an und überlegt: Was lief gut? Was würden wir anders machen? Daraus entsteht eine Lernkurve. Und die ist Gold wert.
Denn das Ziel ist nicht, ein „perfektes“ Video zu machen. Sondern Videos zu entwickeln, die wirken. Und mit jedem Mal besser werden.
Fazit: Video wirkt – wenn du es strategisch einsetzt
Video ist heute eines der stärksten Mittel im Marketing. Aber es funktioniert nur dann, wenn es nicht zufällig entsteht, sondern eingebettet ist in eine Strategie. Eine, die Themen klärt, Ziele definiert, Formate sinnvoll auswählt und die Wirkung regelmäßig überprüft.
Der Weg dahin ist kein Hexenwerk. Es sind fünf Schritte. Die Frage ist nur: Wirst du sie gehen? Gerne unterstützen wir dich dabei.